Nachhaltige Mobilität erfordert ein ganzheitliches Denken und eine umfassende Strategie: Regierungen, Unternehmen und Gesellschaft müssen zusammenarbeiten, um eine Verkehrswende hin zu umweltfreundlichen und effizienten Mobilitätslösungen zu erreichen. Zu diesem Schluss kommt der neueste BDU-Thinktank „Verkehrswende“ des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberatungen BDU e.V. (BDU). Expert*innen aus den Beratungsgesellschaften Detecon, d-fine und TEAMWILLE haben in einem Themendossier ihre Einblicke und Lösungsansätze in die aktuellen Herausforderungen des Verkehrssektors zusammengefasst.
Das Papier liefert Beispiele für neue Strategien: So bietet sich etwa ein dynamisches Kapazitätsmanagement anstelle von mehr Infrastruktur an. Üblicherweise ist der Ausbau von Verkehrswegen ein beliebtes Mittel zur Erhöhung der Kapazitäten. Jedoch ist es auch möglich, Kapazitäten durch digitale Lösungen dynamisch zu erweitern.
„Mit der Digitalisierung der Bahn-Infrastruktur und des Personen- und Güterverkehrs wird eine Steigerung der Betriebsleistung im Netz um 30 % angestrebt – das entspricht in Deutschland einem Zuwachs um 350 Mio Trassenkilometer“, so Roland Keil, Leiter Travel, Transport & Logistics bei der Managementberatung Detecon. „Auch 5G-Konnektivität entlang von Autobahnen kann Staus reduzieren und den Verkehrsfluss optimieren.“
Viel Potenzial bestehe auch bei Data Analytics: „Es gab im Mobilitätssektor schon immer viele Daten. Es kommt aber darauf an, diese intelligenter auszuwerten, miteinander in Verbindung zu setzen und zu einem datenzentrierten Handeln zu kommen“, betont Roland Keil. „Ein Beispiel: Die Verkehrsvergabesysteme im öffentlichen Verkehr sind sehr schwerfällig. Der Zyklus solcher Vergaben passt nicht mehr zu heutigen dynamischen Entwicklungen. Verkehrsverträge sollten flexibler sein und es ermöglichen, Verkehre anhand aktueller Datenanalysen bedarfsgerecht durchzuführen.“