Neue Wege des unternehmerischen Handelns in einer hypervernetzten Welt

Der Grad an Vernetzung hat in den letzten Jahren immer weiter zugenommen und erreicht bereits heute ein noch nie dagewesenes Ausmaß. Innovative Technologien ermöglichen es Einzelpersonen und Unternehmen gleichermaßen, sich immer enger miteinander zu vernetzen - zu jeder Zeit und an jedem Ort. Hyperkonnektivität ist der Begriff, der versucht, dieses Phänomen zu erfassen und in den allgemeinen Diskurs der Digitalisierung einzuordnen. Im Interview erklärt Detecons Hyperkonnektivitäts- und Transformationsexperte Vit Soupal, was genau diese nächste Stufe der Digitalisierung ausmacht und wie Hyperkonnektivitätstransformation Unternehmen dabei helfen kann, diese erfolgreich zu meistern.

Was müssen wir bei der Diskussion über Hyperkonnektivität betrachten?

Wir sollten zunächst die Terminologie klären. Wenn wir von Hyperkonnektivität sprechen, meinen wir eine hypervernetzte Welt - bestehend aus den Ebenen Technologie, Gesellschaft und Unternehmen. Es geht nicht nur um "bessere" Konnektivität.

Unsere Definition von Hyperkonnektivität bezeichnet die beispiellose Vernetzung von Personen, Geräten, Systemen und Organisationen, die durch moderne Technologien und globale Netzwerke ermöglicht wird. Sie erlaubt es uns, über verschiedene Geräte und Plattformen ständig mit anderen und der Welt um uns herum verbunden zu sein – was neue Formen der Zusammenarbeit, Kommunikation, Geschäftsmodelle, Ökosysteme und Wertschöpfung ermöglicht.

Die drei Hauptebenen Technologie, Gesellschaft und Wirtschaft beeinflussen sich gegenseitig. Die Technologie dient als primärer Katalysator für das Entstehen einer hypervernetzten Welt und neuer Möglichkeiten zur Gestaltung der Art und Weise, wie die Gesellschaft interagiert und funktioniert. Die technologischen Fortschritte, die mit den gesellschaftlichen Veränderungen verflochten sind, spiegeln sich wiederum in der Unternehmensebene wider.

Wie fügt sich Hyperkonnektivität in den allgemeinen Diskurs über die digitale Transformation ein?

Hyperkonnektivität kann als eine höhere Stufe der Digitalisierung verstanden werden. Während sich die digitale Transformation auf die Integration digitaler Technologien in verschiedene Aspekte der Betriebsabläufe, Prozesse und Strategien eines Unternehmens bezieht, stellt Hyperkonnektivität den Höhepunkt des technologischen Fortschritts und der damit einhergehenden Konnektivität dar. Im Gegensatz zur traditionellen Digitalisierung fördert Hyperkonnektivität jedoch einen breiteren Diskurs darüber, wie Technologie Unternehmen, Gesellschaften und Individuen umgestaltet. Damit unterscheidet sie sich auch von etablierten Konzepten der Konnektivität, die sich in erster Linie auf die technologischen Aspekte der Einrichtung von Netzwerk- und Kommunikationsinfrastrukturen konzentrieren.

Welche Technologietrends kennzeichnen Hyperkonnektivität?

Hyperkonnektivität umfasst verschiedene technologische Fortschritte und Trends, die unsere vernetzte Welt prägen. Erstens spielen 5G-Netze eine entscheidende Rolle, da sie schnellere Geschwindigkeiten, geringere Latenzzeiten und eine höhere Kapazität bieten, die für eine breite Palette von vernetzten Geräten und Anwendungen erforderlich sind.

Eine weitere Schlüsselkomponente ist die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen. Hyperkonnektivität erlaubt den Zugriff auf riesige Datenmengen, aber erst durch KI-Algorithmen können daraus Erkenntnisse gezogen und eine intelligente Automatisierung ermöglicht werden.

Da die Menge der vernetzten Geräte und Daten in einer hypervernetzten Welt weiter zunimmt, stellt sich die Herausforderung der Verarbeitung und Speicherung von Daten. Hier kommt Edge Computing ins Spiel, das sich durch schnellere Reaktionszeiten und geringere Latenzzeiten auszeichnet, da es Daten näher an der Quelle verarbeitet und speichert und so das gesamte Konnektivitätserlebnis verbessert.

Auch Quantencomputer finden im Zusammenhang mit der Hyperkonnektivität produktive Anwendungen. Durch die Verbindung von Quantencomputern über geografische Standorte hinweg und den Austausch von Quanteninformationen können Forscher und Organisationen effizienter zusammenarbeiten, was verbesserte Problemlösungsfähigkeiten nach sich zieht.

Wie sehen die Anwendungsmöglichkeiten von Hyperkonnektivität aus?

Eine hypervernetzte Welt wird die Art und Weise, wie Unternehmen und Gesellschaft handeln, verändern. Konkrete Anwendungsfälle, die wir schon jetzt in einigen unserer Projekte sehen können, haben mit intelligentem Energiemanagement, intelligenten Städte oder Präzisionslandwirtschaft zu tun.

Im Bereich des intelligenten Energiemanagements ermöglicht Hyperkonnektivität die Implementierung von intelligenten Netzen, Echtzeit-Energieüberwachung und Demand-Response-Systemen, wodurch Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und die Integration erneuerbarer Energiequellen gefördert werden. Für intelligente Städte spielt Hyperkonnektivität eine entscheidende Rolle bei der Integration von Verkehr, Energie und öffentlichen Diensten, der Steigerung der städtischen Effizienz, der Verbesserung der Lebensqualität und der Förderung eines nachhaltigen Lebens. Im Bereich der Präzisionslandwirtschaft erleichtert Hyperkonnektivität die sensorgestützte Überwachung, die Drohnenüberwachung und datengesteuerte Landwirtschaftsmanagementsysteme. Diese Funktionen fördern nachhaltige Anbaumethoden, eine optimierte Ressourcenzuweisung und die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs.

Darüber hinaus findet Hyperkonnektivität bereits zunehmend Anwendung in Bereichen wie der intelligenten Fertigung, der vernetzten Logistik, der intelligente Gesundheitsfürsorge, und m Augmented-Reality-Shopping.

Worauf müssen Unternehmen achten, wenn sie die Vorteile der Hyperkonnektivität ausschöpfen wollen?

Hyperkonnektivität ist nichts, was man einfach so einführen kann. Ein Unternehmen, das Hyperkonnektivität nutzen möchte, muss dafür bereit sein. Da Hyperkonnektivität den Höhepunkt der digitalen Transformation darstellt, muss ein solches Unternehmen bereits einen gewissen - hohen - Grad an digitaler Reife aufweisen, um die Vorteile der Hyperkonnektivität nutzen zu können. Darauf aufbauend lässt sich bestimmen, was an welchen Stellen getan werden muss, um Hyperkonnektivität Realität werden zu lassen.

Wir bei Detecon haben speziell für diesen Zweck unser eigenes Hyperconnectivity-Readiness-Framework (HCRF) entwickelt. Das HRF ist ein umfassendes Messinstrument und Strategieframework, das Unternehmen dabei helfen soll, die mit der Hyperkonnektivität verbundenen Herausforderungen zu meistern und die Vorteile der Implementierung zu nutzen. Durch die Bewertung der Bereitschaft eines Unternehmens für die hypervernetzte Welt bietet das Framework einen umfassenden Fahrplan für die Entwicklung einer Strategie, die es Unternehmen ermöglicht, Hyperkonnektivität wirklich zu nutzen.

Hyperconnectivity Readiness Framework (HCRF)

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Das Ganzheitliche und branchenunabhängige Modell unterstützt Unternehmen beim Vorantreiben neuer Technologien, fördert Innovationen, ermöglicht die Gestaltung neuer Arbeitsweisen und das Setzen neuer Trends.