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Detecon Spotlight: 5G wird zum Treiber für M&A-Transaktionen in der Telco-Branche

Gesamttransaktionsvolumen sinkt, während Zahl hochwertiger Deals steigt

Konsolidierung hin zu Multiplay und Converged Services

Investments in angrenzende Branchen steigen

Köln, 28.05.2019. Eine aktuelle Detecon-Studie zeigt, dass 2018 insgesamt weniger Mergers & Acquisitions (M&A) in der Telekommunikationsbranche stattgefunden haben als in den Vorjahren. Jedoch war es ein Rekordjahr für hochwertige M&A-Deals, wie ein Vergleich zwischen dem dritten Quartal 2017 und 2018 zeigt.

Grafik: Durchschnittliche Deal-Wert (Mrd. USD), 3Q17 vs. 3Q18 (Quelle: Ovum: ”Communications Provider M&A: 3Q18 Review & Outlook”)

„Dies ist auf eine Konsolidierung kleinerer Telekommunikationsanbieter in den Vorjahren zurückzuführen. Ein Rückblick zeigt, dass es derzeit drei dominante Trends gibt, die dieses Phänomen erklären können: den Aufstieg der 5G-Technologie, die Konsolidierung im Multiplay und Converged Services-Bereich sowie steigende Investitionen in angrenzende Branchen“, sagt Björn Menden, Managing Partner und Leiter der Global Practice Core Functions and Optimization bei Detecon.

Die neue Spotlight-Ausgabe geht auf diese drei aktuell wichtigsten M&A-Trends in der Telekommunikationsbranche ein und erläutert exemplarische Transaktionen für jeden Trend:

1. 5G-Technologie könnte zum größten Treiber für M&A-Deals werden

Am bemerkenswertesten ist der Aufstieg der 5G-Funktechnologie, die schnellere Verbindungsgeschwindigkeiten, geringere Latenzzeiten, genaue Positionierung im Zentimeterbereich und die Möglichkeit des Network Slicing verspricht, um den neuesten technologischen Entwicklungen wie dem Internet der Dinge (IoT), dem autonomen Fahren oder komplexen Automatisierungssteuerungen Rechnung zu tragen.  Die Netzbetreiber versuchen, sich das notwendige Industrie-Know-how und die dafür notwendige Infrastruktur anzueignen, um sich eine bessere Position im Rennen um den 5G-Rollout und den damit verbundenen Diensten zu sichern. Die Konsolidierung in diesem Bereich dürfte sich auf die Glasfaser- und Kabelunternehmen konzentrieren, da sie einen Großteil der Netzinfrastruktur besitzen, die eine entscheidende Rolle bei der Einführung der 5G-Technologie im ersten Schritt spielen wird. Im Weiteren werden die Kernnetze angepasst werden müssen. Die heutige Infrastruktur wird sich weiter in Richtung softwaregeführter Vermittlung entwickeln müssen, was eine starke inhaltliche Umorientierung bedeutet. Aufgrund der Art dieser infrastrukturgetriebenen Fusionen könnten wir in Zukunft noch größere M&A-Transaktionen sehen.

2. Konsolidierung in Richtung Multiplay & Converged Services

Eine Konsolidierung hin zu Multiplay und Converged Services, also Bündelangebote aus Fernsehen, Telekommunikation und Breitband-Internet, war ein weiterer Trend, der im vergangenen Jahr zu beobachten war. Dies bedeutet auch eine vertikale Integration der Netzbetreiber mit komplementären Fähigkeiten wie Festnetz und Mobilfunk. Denn Kunden verlangen zunehmend eine nahtlose Vernetzung sowohl zu Hause als auch auf ihren mobilen Geräten.  Wenn wir dies auf die Industrien ausweiten, erfolgt eine Erweiterung des Portfolios mit Blick auf die Anforderungen im Industriemarkt – angefangen mit inhaltsstarken Campus Network Offerings.

3. Investitionen in angrenzende Branchen

Das Jahr 2018 verzeichnete erhöhte Investitionen in benachbarte Branchen. Das Bestreben der Telco-Unternehmen, das Produktportfolio zu diversifizieren und gleichzeitig die Kundenbasis zu vergrößern, war der Grund für viele Akquisitionen in den Bereichen Internet of Things (IoT), Software und Anwendungen, Werbeplattformen, Analytics, Cybersecurity und sogar Gesundheitswesen. Dies zeigt, dass Telekommunikationsunternehmen M&A-Transaktionen aktiv als Hebel nutzen, um das Risiko der gestiegenen Marktunsicherheit zu verringern und ihre Position im weltweiten Kampf um Marktanteile, Wachstum und nachhaltige Rentabilität zu verbessern.

Ausblick: Globale M&A-Aktivitäten gehen weiter zurück

Für die kommenden Jahre erwarten die Detecon-Expert*innen, dass sich die Verlangsamung der weltweiten M&A-Aktivitäten in der Telco-Branche aus hauptsächlich drei Gründen fortsetzen wird:

  1. Aufgrund der zunehmenden finanziellen und politischen Unsicherheit werden geringere Investitionen erwartet. Vor allem in den USA, traditionell das Land mit der höchsten Anzahl und dem höchsten Transaktionsvolumen, verschlechterten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und eine deutliche Konjunkturabschwächung wird immer wahrscheinlicher. Zudem werden dort im kommenden Jahr Präsidentschaftswahlen stattfinden, während in Europa der nahende Brexit für Bedenken sorgt und die Planungssicherheit einschränkt.
  2. In der Vergangenheit ist das Volumen der M&A-Transaktionen gestiegen, bevor sich die allgemeinen Marktbedingungen verschlechterten. Das Jahr 2018 war ein Jahr mit bereits rückläufigen Transaktionszahlen im Vergleich zu 2017 (das ein Rekordjahr für abgeschlossene Transaktionen war), was auch den bevorstehenden Rückgang der M&A-Aktivitäten bestätigen würde.
  3. Die großen M&A-Transaktionen, die in den letzten Monaten und Jahren stattgefunden haben, müssen zunächst verdaut werden, bevor neue Transaktionen stattfinden können. Ggf. erfolgen in neuen Märken noch offene Zusammenlegungen auf der Marktgröße.

„Bestimmte fokussierte M&A-Aktivitäten innerhalb der Telekommunikationsbranche scheinen jedoch aufgrund der Einführung der nächsten Generation der 5G-Technologie wahrscheinlich. Dies zeigt sich bereits an den angekündigten und groß angelegten 5G-getriebenen Fusionen und der unterstützenden Haltung der Regulierungsbehörden in dieser Hinsicht“, sagt Menden abschließend.

 

Der gesamte M&A Spotlight mit sämtlichen Grafiken steht unter diesem Link zum Download bereit.

Ihr Kontakt

Gerhard Auer
Pressesprecher
+4922191611013Gerhard.Auer@detecon.com
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