Von wann bis wann hast du bei der Detecon gearbeitet? In welcher Funktion?
Nach meiner mehrjährigen Beratertätigkeit in einer führenden Unternehmensberatung für Managementdiagnostik und -entwicklung, war ich von 2001 bis 2004 bei der DETECON als Leiterin für Personalmarketing und Recruiting sowie Compensation & Benefit mit einem Team von fünf Leuten tätig. Zudem war ich Teilprojektleiterin im Integrations- und Change Projekt ‚twingo‘, dem Merger von DETECON und Diebold, wo ich die zukünftigen HR Prozesse und Instrumente mitgestaltete.
Was waren deine spannendsten Detecon-Momente?
Jeder Tag war spannend, denn ich hatte ja einerseits ganz viel mit unterschiedlichen Menschen zu tun und andererseits mit innovativen, technologischen Entwicklungen. Es war der Beginn des e-business und wir suchten händeringend nach neuen Talenten - von Juniors bis Managern, mit welchen die neue Vision umgesetzt werden sollte. In diesem „war for talents“ war ein modernes und effizientes Personalmarketing & Recruiting gefragt. Weg von dem doch etwas „verstaubten“ Image hin zu einer modernen Consulting Company. Natürlich gab es da auch einige Widerstände zu überwinden. Aber wenn ich Detecon heute sehe, muss ich sagen, es ist gelungen und die oft zähen Verhandlungen über Budgets, Marketingstrategien, Personalentwicklungskonzepte oder Zielvereinbarungs- und Vergütungssysteme haben sich gelohnt und erfolgreich gewirkt. Einige meiner gefundenen Talente sind heute noch bei der Detecon in verantwortlicher Position oder ganz woanders tätig. Das freut mich natürlich sehr!
Besonders erinnere ich mich an die damalige Herausforderung, Berater für den Bereich „mobile applications and services“ zu finden. Mobilfunk war damals ja eigentlich nur telefonieren mit einem Nokia und SMS schreiben. Selbst so etwas wie Intranet steckte noch in den Kinderschuhen. Es gab zwar noch keine Smartphones, aber die Detecon hatte bereits Ideen, worauf es bei Geschäftsprozessen in der Zukunft ankommen würde - und genau dafür galt es, die richtigen Leute an Board zu holen. Und zwar nicht nach ins Sillicon Valley, sondern nach Bonn-Ramersdorf!
Besonders spannend war ‚twingo'. Es raubte mir so manchen Schlaf, die Weichenstellungen für die Zukunft mitzugestalten. Allein die Frage, wie die unterschiedlichen Zielvereinbarungs- und Vergütungssysteme im Übergangszeitraum fair für alle Mitarbeiter zu gestalten sind, war herausfordernd. Ich bin noch heute stolz auf das mit dem Controlling gemeinsam entwickelte ‚Cut&Go‘ Modell, ein hochkompliziertes Übergangsmodell mit diversen Faktoren zur Messung der Zielerreichung. Ich sage nur: #Interdisziplinär #Teamspirit.
Besonders stolz bin ich außerdem darauf, die Betriebssportgruppe ‚Golf‘ ins Leben gerufen zu haben. Heute eine feste Institution für Detecon, die vielen KollegInnen Freude bereitet.
Bei welchem Unternehmen arbeitest du heute? Was ist dort dein Hauptaufgabenfeld?
Nachdem ich die Vereinbarkeit von Kindern und einer Vollzeitstelle nicht in Einklang brachte - von Ganztagsbetreuung war damals noch kaum die Rede, entschied ich mich für die Selbstständigkeit als Beraterin und Coach. Aber auch von Seiten der Arbeitergeber gab es damals noch kaum Karrieremodelle für Mütter in Führungspositionen. Homeoffice war damals noch überhaupt kein Thema. Ich erinnere mich an die Stempelkarte! Mit meinem Schritt in die Selbstständigkeit war ich zeitlich wesentlich flexibler. Ich arbeite seitdem als Business Coach und Freelancerin für Unternehmensberatungen mit den Schwerpunkt Managemententwicklung. Ich schätze die unternehmerische Freiheit und Verantwortung, die ich damit habe. Dennoch kann ich mir aber durchaus vorstellen, wieder in einer Organisation zu arbeiten. Meine Kinder studieren inzwischen, eine weitere Freiheit, die ich genieße.
Was hast du bei Detecon besonders geschätzt und was vermisst du aus der ‚alten‘ Zeit‘?
Der innovative Spirit und die technologischen Themen der Detecon fand ich damals und auch heute noch unglaublich faszinierend. Oft kam ich mir ein wenig vor, wie in einer Science-Fiction-Welt. Heute sind das #InternetOfThings oder #FutureWork in der Realität angekommen. Ich bin immer noch sehr an IT-Themen interessiert und sie sind auch Inhalt in meinen Coachings. Was bedeuten Future Work, Digitalisierung und agiles Arbeiten für Kompetenzentwicklung, Leadership, Teamzusammenarbeit oder auch die Unternehmensentwicklung? Was ich aus der Detecon-Zeit vermisse, ist die familiäre und ungezwungene Atmosphäre mit KollegInnen aus ganz anderen Fachbereichen zu unterschiedlichen Themen, darunter auch privaten. #Diversity ist Wegbegleiter von Innovation und das habe ich bei der Detecon stets erlebt.
In welchen drei Hashtags beschreibst du die Detecon?
1. #DigitaleTransformation
2. #Innovation
3. #TeamSpirit
Vielen Dank für das Interview, Birgit!