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Detecon-Studie: Noch Nachholbedarf in puncto Data-Centric Company

  • Wertschöpfung, Kultur und Datenmanagement noch verbesserungsfähig
  • Compliance mit Schlüsselrolle für datengetriebene Innovationsprojekte
  • Mesh Governance erweitert Möglichkeiten für Nutzer von Daten

Köln, 30. Mai 2023. Obwohl die meisten Unternehmen Big-Data-Ansätze verfolgen, scheitern sie daran, aus den gesammelten Daten Informationen, Wissen und Wertschöpfung abzuleiten. So lautet ein Kernergebnis der qualitativen Studie „Data Centric Company“ der Managementberatung Detecon. Lücken bestehen demnach vor allem beim frühzeitigen Aufzeigen potentieller Geschäftswerte, beim Aufbau von Datenkultur samt zugehöriger Fähigkeiten wie auch bei der Konzeption geeigneter Datenarchitekturen. Ein Lösungsansatz ist Data Mesh, eine verteilt konzipierte Plattform, die den Nutzern hohe Freiheiten bei der Generierung wertvoller Erkenntnisse aus Daten gibt. Im Handlungsfeld „Compliance“ identifiziert die Detecon-Studie zudem Problemfelder für Unternehmen, die im Umgang mit neuen Technologien auf datengetriebene Innovationsprojekte verzichten mussten.

Was sollte eine gute Datenstrategie beinhalten?

Folgende Faktoren werden laut den Autoren des „Point-of-View: Data-Centric Company“ von den Unternehmen aktuell vernachlässigt:

  1. Geschäftswert aufzeigen

Ein wesentliches Problem für den Aufbau von Datenstrategien ist der häufig unklare Geschäftswert und folglich die fehlende Unterstützung durch das Topmanagement. Um potenziellen Mehrwert klar aufzuzeigen, raten die Autoren daher, Schwerpunkte und spezifische Anwendungsbereiche vorab klar zu identifizieren. Dazu zählen Pilotprojekte oder Proof of Concepts (PoC) sowie in fortgeschritteneren Phasen die Skalierung mehrerer wertschaffender Anwendungsfälle.

  1. Organisation befähigen

Datenzentriertes Handeln einer Organisation erfordert eine Unternehmenskultur, die eine breite Demokratisierung von Datenintelligenz schafft: Hierzu sind alle Mitarbeiter - nicht nur Entwickler oder Datenwissenschaftler - mit den notwendigen Fähigkeiten auszustatten, um Daten in den Mittelpunkt der Entscheidungsfindung und der Geschäftsabläufe zu stellen. Dies gelingt etwa anhand von Change-Management-Initiativen mit einer unternehmensweiten Vision, laufenden Fähigkeitsbewertungen sowie einer kontinuierlichen Kompetenzentwicklung durch praktische Schulungen, Coachings und Communities.

  1. Data Engineering verbessern

Klassische Hausaufgaben wie professionelles Datenmanagement sind bei den meisten Unternehmen immer noch nicht zufriedenstellend abgebildet: Unzureichende Datenqualität, mangelnder Datenzugang sowie fehlende Verarbeitungs- und Analysetools müssen stärker im Fokus stehen. Dabei ist die gesamte Datenwertschöpfungskette zu berücksichtigen: die Sammlung, Verwaltung, Umwandlung, Analyse, Visualisierung und Speicherung von Daten, um die datenzentrierte Wertschöpfung für das Unternehmen zu unterstützen.

„Die Erfahrung zeigt, dass es bei datengetriebenen Projekten und Lösungen an ganz verschiedenen Stellen zu Problemen kommt. Um sicherzustellen, dass datengetriebene Lösungen schnell und erfolgreich umgesetzt werden, empfehlen sich Methoden und Ansätze, die mehrere Disziplinen vereinen“, erläutert Steffen Kuhn, Studienautor und Leiter des Detecon Digital Engineering Center. „Hier bietet sich beispielsweise unser Data-Thinking-Framework an, welches Prinzipien aus Design Thinking, CRISP-DM (Standardprozess für Data Mining) und agiler Entwicklung kombiniert“, so Kuhn. Volker Rieger, Leiter Value Creation & Strategy bei Detecon, macht den hohen Stellenwert von daten-zentrischen Ökosystemen deutlich: „Heutige Wertschöpfung findet vernetzt und digital statt. Daten verbinden Unternehmen mit Kunden, Partnern und Lieferanten. Nur wer den Datenaustausch in Plattformen beherrscht, ist wettbewerbs- und überlebensfähig."

Mesh Governance als Pfeiler für Data Democracy

Ein weiteres Ergebnis der Detecon-Studie liegt in der wachsenden Rolle des Phänomens der Data Democracy. Dieses beinhaltet, Unternehmensdaten einer möglichst großen Anzahl von Mitarbeiter*innen zugänglich zu machen, damit diese sie nutzen und die Organisation besser gestalten können. „Mit anderen Worten, die Daten sollten als ein Produkt behandelt werden, das gebrauchsfertig und zuverlässig ist“, erläutert Marcus Berlin, Principal bei Detecon. Hierfür bietet sich in vielen Fällen eine Data-Mesh-Plattform als bewusst verteilt konzipierte Datenarchitektur an. Anstelle von Top-down-Entscheidungen über das Format, in dem Daten für künftige Nutzer gespeichert werden, werden Daten in ihrem ursprünglichen Format gespeichert. Auf diese Weise haben künftige Nutzer die volle Freiheit, über die notwendigen Transformationen zu entscheiden, die ihren Bedürfnissen am besten entsprechen. „Die meisten Akteure wünschen sich eine Datenplattform aus einer Hand, um Analysen durchzuführen und aussagekräftige Erkenntnisse zu gewinnen, ohne die Unterstützung eines zentralen IT-Teams in Anspruch nehmen zu müssen“, so Marcus Berlin.  

Datengetriebene Innovationen – in Europa besonders schwer?

Harte Datenschutzgesetze würden Europa weit hinter China und Amerika zurückwerfen, so oftmals der Tenor. Die vermeintliche Folge sei, dass nur noch wenige datengetriebene Innovationen aus Europa kommen. In einer Analyse hat Detecon nun hauptsächlich drei Problemfelder für Unternehmen identifiziert, die im Umgang mit neuen Technologien auf datengetriebene Innovationsprojekte verzichten mussten:

1) Die Einflüsse und Anforderungen der jeweiligen Datenschutzverordnung wurden nicht von vornherein in die Entwicklung einbezogen.

2) Eigene Compliance-Prozesse werden als statisch, kompliziert und zeitaufwändig angesehen und erfordern viele Ressourcen für Audits und Beratung.

3) Einige Unternehmen verbieten generell den Einsatz bestimmter Technologien, wie z.B. den Einsatz von maschinellem Lernen oder die Nutzung eigener Daten, aufgrund von Komplexität und Unklarheit in der Auslegung.

Die Detecon-Autoren betonen in ihrer Analyse, dass der Compliance-Bereich als Brücke und Übersetzer zwischen Unternehmen und Gesetzgeber eine Schlüsselrolle für neue Technologien wie Künstliche Intelligenz oder Machine Learning einnimmt. „Intelligent verankert kann er datengetriebene Innovationen, etwa durch die Vorgabe von zukunftssicheren Leitlinien und Methoden jedoch gezielt fördern und beschleunigen“, betont Isabell Neubert, Expertin für Digital Ethics und Innovationsmanagement bei Detecon.  

Gerhard Auer
Pressesprecher
+4922191611013Gerhard.Auer@detecon.com