5G und Stadtwerke

Der 5G-Ausbau hat für die Bundesregierung, die Bundesnetzagentur und die Netzbetreiber, die Ihre Lizenzen mit konkreten Ausbauauflagen erhalten haben, sehr hohe Priorität. Besonders herausfordernd ist der Ausbau kleiner Funkzellen im innerstädtischen Bereich. Engmaschige Funknetze sind erforderlich, um viele der Potenziale von 5G, insbesondere hohe Bandbreiten und hohe Echtzeitfähigkeit (geringe Latenz) zu realisieren. Hier bieten sich Kooperationen der überregionalen Netzbetreiber mit kommunal tätigen Unternehmen, insbesondere Stadtwerken an. Bereits 2019 hat Detecon hierzu eine Umfrage unter Stadtwerken durchgeführt. Neue Entwicklungen, wie z.B. die Gründung von 5G-Synergiewerk zeigen, dass diese Entwicklung nun Dynamik gewinnt.

Energieversorger suchen nach neuen Geschäftsfeldern. Welche Rolle 5G dabei spielen kann, erläutern Volker Rieger und Jörg Borowski im Interview mit der führenden Branchenzeitung „Energie & Management“.

E&M: Herr Rieger, Herr Borowski: Laut Ihrer Marktumfrage vom vergangenen Jahr sehen 90 Prozent der Energieversorger in Deutschland das Thema 5G als bedeutend oder sehr bedeutend an. Warum eigentlich?

Rieger: Die Versorger sind seit Jahren auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern − von Smart Home bis zu Ladesäulen. Das hängt natürlich mit der Marktliberalisierung und der Energiewende zusammen. Man muss sich einfach die Frage stellen: Was ist eigentlich die digitale Daseinsvorsorge des 21. Jahrhunderts? Was können wir als Stadtwerk für die Bürger, Unternehmer, Besucher deiner Stadt anbieten? Die wollen nicht mehr nur Strom aus der Steckdose, sie wollen digitale Dienste aus der Steckdose. Die Corona-Pandemie hat noch deutlicher gemacht, dass wir das brauchen. Es ist ein valider Ansatz zu sagen, dass ein Stadtwerk der Zukunft nicht mehr nur Strom, Gas und Wasser, sondern auch digitale Konnektivität bereitstellen muss. Dafür kann 5G eine wichtige Rolle spielen.

Borowski: 5G ist für die Digitalisierung im Allgemeinen ungemein wichtig, weil es im Gegensatz zu seinen Vorgängern den Charakter eines universellen Transportmediums für Daten hat. Dadurch sind den möglichen Anwendungsfällen kaum Grenzen gesetzt. Man kann hier wirklich seine Fantasie spielen lassen, wie man etwa als Stadtwerk die Digitalisierung in die eigene Kernwertschöpfung hineinbekommt, wie man damit Innovation gestalten und neue Geschäftsmodelle realisieren kann.

Lesen Sie hier das vollständige Interview bei „Energie und Management“